Lichtflimmern

Was ist mit Lichtflimmern gemeint?

Wenn eine Lichtquelle durchgängig sehr schnell ihre Helligkeit ändert, bezeichnet man diese Schwankung als Lichtflimmern. Verursacht wird ein solcher Hell-Dunkel-Wechsel durch die periodische Ungleichmäßigkeit der anliegenden Stromspannung. Je stärker dabei der Kontrast zwischen Hell und Dunkel ist, desto deutlicher und somit auch störender kann Lichtflimmern wahrgenommen werden.

Typisch ist Lichtflimmern bspw. bei Versorgung einer Lichtquelle mittels der haushaltsüblichen Netzwechselspannung zu 50 Hz. Hierbei ändert der Stromfluss 100 mal pro Sekunde seine Polungsrichtung von Plus nach Minus und zurück. Diese Schwankung ist je nach Lampentyp und angewandtem Glättungsverfahren verschieden intensiv im abgegebenen Licht wiederzufinden. Daneben kann der Effekt des Lichtflimmerns durch Dimmen der Lichtquelle verstärkt sein.

Lichtflimmern beeinflusst die Wahrnehmung

Die periodischen Hell-Dunkel-Wechsel flimmernder Lichtquellen können einen Unschärfe- bzw. Verwischeffekt bewirken, wodurch bspw. die Orientierung im Straßenverkehr beeinträchtigt sein kann. Auf Menschen mit einer schnellen Sehwahrnehmung kann Lichtflimmern zudem stark irritierend wirken, sobald sie die Ungleichmäßigkeit des Lichtes bewusst erfassen.
Da sich Lichtflimmern überall dort fortsetzt, wo der Lichtschein einer flimmernden Lichtquelle auftrifft, werden folglich auch Wandflächen, Bodenbeläge, Raumdecken, Fensterscheiben und andere reflektierende Objekte wie Autos ungleichmäßig ausgeleuchtet. Bei rotierenden Objekten besteht darüber hinaus die Gefahr, dass deren Bewegung nicht wahrgenommen wird, da bei entsprechend ausgeprägtem Lichtflimmern der optische Eindruck eines Stillstands entstehen kann.

Lichtflimmern kann unabhängig von der bewussten Wahrnehmbarkeit überdies auch zur Beeinträchtigung der Signalverarbeitung von Lichtreizen im Gehirn und damit zu einer nervlichen Belastung führen. Neben Konzentrationsschwierigkeiten, Erschöpfungszuständen, Wortfindungsstörungen, Ungeduld, Ängstlichkeit oder Gereiztheit, vermag Lichtflimmern gleichfalls Migräne-Attacken, Schwindel, Übelkeit, Fieber oder epileptische Reaktionen auslösen.

Eine Minimierung des Lichtflimmerns künstlicher Lichtquellen wie Lampen oder Bildschirmgeräte trägt demnach wirksam zur Vermeidung von Unfällen sowie Unverträglichkeits-Reaktionen bei und erhöht für Betroffene die Zugänglichkeit wie auch die Nutzbarkeit beleuchteter Orte und Objekte.

Anfertigen von Flimmer-Aufnahmen

Uns ist bewusst, dass einige der unten gezeigten Videos lediglich eine Schwebung zwischen Lichtquelle und Aufnahmegerät abbilden. Doch lässt sich der Flimmer-Effekt auf diese Weise gut veranschaulichen. Aufnahmen, die mit unserer Actioncam bei 240 Einzelbildern pro Sekunde entstanden sind, zeigen das Lichtflimmern in gleicher Weise an.

Actioncam nimmt 240 Bilder pro Sekunde auf
Foto: Maximilian Blaschke

Warnhinweis

Die nachfolgenden Videos zeigen typische Beispiele flimmernder Lichtquellen im Innen- und Außenbereich. Flimmer-Videos können bei einigen sensiblen Personen epileptische Reaktionen und/oder Migräne hervorrufen. Wenn Sie also während des Abspielens Anzeichen von Übelkeit, Schwindel oder Kopfschmerzen bei sich beobachten, schalten Sie das entsprechende Video bitte umgehend wieder aus!

Flimmernde Wegebeleuchtung
Natriumdampf-Straßenlaterne
Video: Steffen Liese
LED-Pollerleuchte
Video: Steffen Liese
Flimmernde Wandleuchten
LED-Wandleuchte
Video: Steffen Liese
Leuchtstofflampen-Wandleuchte
Video: Steffen Liese
Flimmernde Signalleuchten
LED-Ampelanlage
Video: Frank Vohla
LED-Ampelanlage
Video: Steffen Liese
LED-Ampelsäule
Video: Frank Vohla
Flimmernde Fahrzeuglichter
Kfz-Tagfahrlicht
Video: Steffen Liese
Kfz-Rücklicht, LED
Video: Steffen Liese
Flimmernde Anzeigen & Automaten
LED-Anzeige Parkhaus
Video: Steffen Liese
Laser-Barcode-Scanner Parkscheinautomat
Video: Steffen Liese