So können Sie helfen

Kunstlicht als Barriere

Oftmals sind bspw. Fahrzeugscheinwerfer, Wand- und Deckenbeleuchtung, Wegebeleuchtung, leuchtende Deko, Bildschirmgeräte, digitale Werbeanzeigen, digitale Verkehrsschilder, Markierungs- und Signallichter sowie leuchtende Info-Anzeigen so eingerichtet, dass sie Blendung und starke Hell-Dunkel-Kontraste erzeugen. Zudem ist die Qualität vieler Lichtquellen zugunsten der Energieeinsparung herabgesetzt, sodass stroboskopisches Lichtflimmern auftritt, welches zu Fehlwahrnehmungen und einer nervlichen Belastung führen kann. Eine gezielte Lichtlenkung bzw. Abschirmung sowie ein maßvoller Einsatz von künstlichen Lichtquellen kann hier bereits viel bewirken, um Betroffenen mehr Selbstbestimmung bei der Wahl ihrer Wege sowie Aktivitätszeiten zu ermöglichen.

Kunstlicht als Barriere
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Wie Sie Menschen mit einer Kunstlicht-Unverträglichkeit unterstützen können

Ihre Mithilfe macht den Unterschied!
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1.
Für lichtempfindliche Menschen ist es im Vorfeld einer Begegnung sehr hilfreich zu wissen, welche Art von Beleuchtung sie erwartet. Diese Information ermöglicht es, das eigene gesundheitliche Risiko besser einschätzen zu können sowie Unfällen vorzubeugen. Bitte halten Sie daher entsprechende Informationen für Anfragen bereit.

2.
Bitte achten Sie bei der Terminwahl auf den Sonnenstand. Das natürliche Tageslicht der Sonne kann maßgeblich dazu beitragen, Kunstlichtstress bei der An- und Abreise sowie während des Aufenthaltes in Ihrer Einrichtung zu verringern.

3.
Bitte schenken Sie den Bedürfnissen der Betroffenen Gehör und schalten Sie, wenn erforderlich, die künstliche Beleuchtung sowie digitale Anzeigen und Bildschirmgeräte aus.

4.
Als alternative Beleuchtung können Sie Glühlampenlicht bereitstellen. Dieses bietet ein, aus medizinischer Sicht, bewährtes künstliches Licht.

5.
Sofern Ihnen eine Anpassung der Lichtbedingungen nicht möglich ist, lassen Sie Betroffene bitte zügig durch, um die Lichtbelastung gering zu halten. Bitte seien Sie sodann bei der Orientierung behilflich.

6.
Bitte erarbeiten Sie gemeinsam mit lichtempfindlichen Menschen einen Zugangs- und Nutzungsplan zur Schaffung der Barrierefreiheit innerhalb Ihrer Einrichtung.

7.
Bitte gestatten Sie Betroffenen, Ihre Toilette zu benutzen. Umliegende Toiletten sind für lichtempfindliche Menschen womöglich unzugänglich bzw. nur eingeschränkt nutzbar.

8.
Auch bei der Bedienung von Automaten sind viele Betroffene auf Unterstützung angewiesen.

9.
Bitte teilen Sie diese Informationen über die Möglichkeiten der Unterstützung von lichtempfindlichen Menschen mit Kolleg*innen, Vorgesetzten, Angestellten und Interessierten.

Herzlichen Dank für Ihre Mithilfe.
Ihre Selbsthilfe-Initiative LICHTGESUNDHEIT

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