Kategorie: Lichtqualität

  • Bitte an das BfS um Befürwortung höherer Qualitäts-Anforderungen an künstliche Lichtquellen

    Unter Bezugnahme auf einen persönlichen Fall von Kunstlicht-Unverträglichkeit, baten wir das Bundesamt für Strahlenschutz, qualitätsverbessernde Anforderungen an künstliche Lichtquellen aktiv zu befürworten. Im geschilderten Fall stand die gesundheitliche Beeinträchtigung durch Lichtflimmern im Fokus.
    Die Rückmeldung hierauf lautet wie folgt:

    >> Das Bundesamt für Strahlenschutz verfolgt kontinuierlich den aktuellen Stand der Forschung im Hinblick auf die ’Temporal Light Artefacts‘, zu denen auch Flicker bzw. Lichtflimmern zählen, und bringt aktiv Strahlenschutzaspekte in die fachlichen Diskussionen sowohl auf nationaler, wie auch auf internationaler Ebene ein. […] Sie sollen wissen, dass solche Fälle wie Ihrer uns in unserem Bemühen anspornen. <<

  • Kenntnisstand des Petitionsausschusses zu gesundheitsbezogenen Auswirkungen von Lichtflimmern

    Im Prüfungsverfahren Pet 2-19-18-272-008095 äußerte sich der Petitionsausschuss des Deutschen Bundestages zu den harmonisierten Anforderungen an künstliche Lichtquellen. Hinsichtlich des Lichtflimmerns wurde hierbei auch eine Verantwortlichkeit für die gesundheitsverträgliche Produktgestaltung benannt.

    >> Festzustellen ist, dass es hier derzeit in der Verantwortung der Hersteller liegt, inwieweit die technisch vorhandenen Möglichkeiten, den Effekt des Flimmerns bei LEDs zu reduzieren bzw. zu vermeiden, genutzt wird. Bei gedimmten Leuchtmitteln kann der Effekt zudem stärker ausgeprägt sein. […] Personen mit krankheitsbedingtem Auftreten unwillkürlicher schneller Augenbewegungen können empfindlicher als der Durchschnitt auf Lichtflimmern reagieren. Dem Vernehmen nach werden auch bei Frequenzen oberhalb des als Flimmern wahrnehmbaren Bereichs in einzelnen Veröffentlichungen Beschwerden wie Kopf- und Augenschmerzen oder verminderte visuelle Leistungsfähigkeit bei einer geringen Anzahl von Personen berichtet. Es wird meist von einer Grenze von etwa 200 Hz für diese Effekte ausgegangen.“

  • Sind „flimmerfreie“ LED-Lampen und LED-Bildschirmgeräte wirklich flimmerfrei?

    Üblicherweise ist mit „flimmerfrei“ gemeint, dass ein normalsichtiger Mensch den Hell-Dunkel-Wechsel einer Lichtquelle nicht mehr bewusst erkennen sollte.
    Die Bezeichnung ist jedoch nicht geschützt und kann einem Produkt folglich als Eigenschaft zugeordnet sein, ohne hierfür definierte Anforderungen erfüllen zu müssen.

    Der Bericht „Wer misst misst Mist – Fallstricke bei der Flicker-Messung“ zeigt, warum als „flimmerfrei“ gekennzeichnete Produkte durchaus erkennbar flimmern können.
    https://www.licht-flicker.de/flimmer/wer-misst-misst-mist-fallstricke-bei-der-flicker-messung/


    >> Eine Idee für Flimmern, das vom Oszilloskop nicht erkannt wird, wäre Wobbeln. Da wandert die Austastung durch das Spektrum, aber im Integral bleibt es gleich hell. Das kann man mit Filtern prüfen. Wenn die Lampenhersteller solche Tricks anwenden, ziehen sie mit den Autoherstellern gleich. <<
    F. Vohla, Verschwundene Nacht
    https://vohla.de/verschwundene_nacht/mitmachen.html

  • Transparenz beim Lampenkauf

    Mit einer eigens entwickelten Maßeinheit – dem Kompaktflimmergrad (CFD) – möchte Ingenieur Peter Erwin mehr Transparenz beim Lampenkauf erreichen.
    https://www.eup-network.de/fileadmin/user_upload/Lichtquellen_Flimmern_Erwin_2017_10_DE.pdf

    Eine Produktkennzeichnung per Ampelsystem soll uns Endverbrauchern künftig niederschwellig aufzeigen, wie störend eine LED-Lampe flimmert. Somit verhilft uns der Kompaktflimmergrad wieder zur Mündigkeit beim Lampenkauf. Dank ihm wird auf einen Blick erkennbar, was wir uns da an künstlichem Licht in Haus und Garten holen.

  • Anfrage an das BMBF zur Wahrnehmbarkeit von Lichtflimmern

    Auf unsere Anfrage zur Wahrnehmbarkeit von Lichtflimmern und zu bekannten Unverträglichkeitsreaktionen hierauf, antwortete uns das Bundesministerium für Bildung und Forschung wie folgt:

    >> […] mit Ihrer Anfrage zur Beeinträchtigung durch Flimmerlicht haben wir uns intensiv befasst. Sie schneiden damit ein Gebiet an, welches in der aktuellen Forschung zur LED Wahrnehmung gerade thematisiert wird. […] Dass der Mensch auf flimmerndes Licht evolutionär nicht eingestellt ist und darauf mit Stress und anderen physiologischen Symptomen reagiert, ist bekannt. […] Es gibt bereits Richtlinien, z.B. vom Bundesamt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) oder Empfehlungen von Expertenkommissionen zum maximalen Flimmern einer Lampe, diese sind aber nicht in allen Bereichen verbindlich und werden für besonders empfindliche Menschen unter Umständen noch nicht genügen. […] Zudem ist die Wahrnehmung nicht überall im Auge gleich. Lichtintensitäten werden anders wahrgenommen als zum Beispiel Bewegung. Im Zentrum der Netzhaut kann der Mensch sehr scharf sehen. Farbe wird nur mit spezialisierten Zellen der Netzhaut registriert. Für die Frage, ob eine Lichtquelle als kontinuierlich wahrgenommen wird oder flimmernd, ist die sogenannte Flimmerverschmelzungsfrequenz (FVF) entscheidend. Sie hängt von der Stärke der Reize, dem Adaptionszustand der Netzhaut sowie vom allgemeinen Aktivitätsniveau des Menschen ab. Außerdem ist sie abhängig von der Größe des belichteten Netzhautareals, der Leuchtdichte und der Wellenlänge des Lichts. Unter Berücksichtigung dieser Faktoren wird die Flimmerfrequenz des Menschen in der Regel mit bis zu 90 Hz angegeben. Wo die Grenze genau liegt, ist in der Wissenschaft umstritten. Im Allgemeinen geht man aber davon aus, dass Lichtintensitätswechsel (Flackern) oberhalb einer Frequenz von etwa 120 bis 180 Hz für den Menschen nicht mehr wahrnehmbar sind. Die Wahrnehmung ist allerdings auch noch von Mensch zu Mensch unterschiedlich. […] Wir hoffen, dass wir in Zukunft die Forschung in diesem Feld weiter vorantreiben und Ihnen damit auch weitergehende Lösungen anbieten können. <<