Autor: SHI-LG

  • „Glühlampe auf Rezept“

    Um Menschen mit Kunstlicht-Unverträglichkeiten weiterhin eine Alternative zu LED- oder Leuchtstofflampen anbieten zu können, ist seit einiger Zeit die „Glühlampe auf Rezept“ im Gespräch. Hierauf hatten wir zusammen mit weiteren Initiativen hingewirkt.

    Unbeantwortet bleibt aktuell wie „lichtempfindliche Patientinnen und Patienten“ medizinisch identifiziert werden können. Dies vor dem Hintergrund, dass erforderliche Methoden und medizinisches Gerät für eine Feststellung vielmals fehlen und erst noch entwickelt sowie erprobt werden müssten, da Betroffene auf ganz unterschiedliche Weise durch Kunstlicht beeinträchtigt sein können.

    Verordnung Nr. 2019/2020/EU

    In der Verordnung Nr. 2019/2020/EU zur Produktgestaltung
    https://www.eup-network.de/fileadmin/user_upload/Lichtquellen_VO_2019_2020_EU_DE.pdf
    findet sich folgende Erwähnung betreffs einer „Glühlampe auf Rezept“ für lichtempfindliche Menschen:

    ANHANG I, Begriffsbestimmungen für die Anhänge, (61)
    >> [… ‚lichtempfindliche Patientinnen und Patienten‘ bezeichnet Menschen mit einer bestimmten gesundheitlichen Einschränkung, die Lichtempfindlichkeitssymptome verursacht und negative Reaktionen auf natürliches Licht und/oder bestimmte Formen künstlichen Lichtes hervorruft; …] <<

    ANHANG II, Ökodesign-Anforderungen, 3. Informationsanforderungen, e)
    >> Für die in Anhang III Nummer 3 Buchstabe p genannten Lichtquellen muss insbesondere folgender Hinweis enthalten sein: ‚Diese Lichtquelle ist ausschließlich für lichtempfindliche Patientinnen und Patienten bestimmt. Bei der Nutzung dieser Lichtquelle fallen höhere Energiekosten an als bei der Nutzung gleichwertiger energieeffizienterer Produkte.‘ <<

    Gemeinsamer Bundesausschuss

    Mit Verweis auf die Verordnung Nr. 2019/2020/EU erfragten wir beim Gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA) die Bedingungen für eine „Glühlampe auf Rezept“ für lichtempfindliche Patient*innen.
    Im Schreiben vom 26.08.2020 erhielten wir zur Antwort:
    >> Eine ‚Glühlampe auf Rezept‘ für lichtempfindliche Menschen könnte als Hilfsmittel eingeschätzt werden. <<
    Nachfolgend wurde auf das Hilfsmittelverzeichnis des GKV-Spitzenverbandes verwiesen:
    https://www.gkv-spitzenverband.de/krankenversicherung/hilfsmittel/hilfsmittelverzeichnis/hilfsmittelverzeichnis.jsp

    GKV-Spitzenverband

    Den GKV-Spitzenverband baten wir, uns dahingehend zu unterstützen, entsprechende Leuchtmittel sowie kompatible Leuchten für lichtempfindliche Patient*innen über das Hilfsmittelverzeichnis zugänglich zu halten, bis verträgliche Beleuchtungslösungen verfügbar seien. Erklärend fügten wir an, dass mit der Verbreitung neuer Beleuchtungsarten Kunstlicht-Unverträglichkeiten zugenommen hätten. Eine Erreichbarkeit sowie die Zugänglichkeit vieler Gesundheits-, Erholungs-, Arbeits- und Bildungsstätten seien für lichtempfindliche Menschen nicht mehr oder nur noch eingeschränkt gewährleistet.

    Bislang findet sich jedoch kein Hersteller bzw. Händler, der bereit wäre, die Glühlampe als Hilfsmittel prüfen und registrieren zu lassen.

  • Akute Brandgefahr – Wenn Lampe und Leuchte nicht zusammenpassen

    Die flächendeckende Verbreitung von LED-Lampen hat dazu geführt, dass im Handel erhältliche Leuchten inzwischen weniger elektrische Leistung (Watt = W) bereitstellen als bisher allgemeinhin üblich. Sowohl die Fassungen selbst als auch der Draht im stromleitenden Kabel sind geringer dimensioniert und hierdurch nicht mehr für alle Lampenarten geeignet.

    Sind Lampe und Leuchte nicht miteinander kompatibel, kann dies zu einer höheren Wärmeentwicklung und damit zum Überhitzen der Leuchte führen. Infolge der zu hohen Stromabnahme

    • kann die Lampenfassung durchschmoren und dabei durch Freisetzen giftiger Dämpfe die Raumluft belasten,
    • kann es zu einem Kurzschluss kommen,
    • ist ein Kabelbrand möglich, da zu viel Strom durch das Kabel geleitet wird, was zu einer Überlastung führt. Erhitzt sich der Draht im Kabel zu sehr, kann er zu glühen beginnen und nach kurzer Zeit sogar Feuer fangen.

    Wie viel Watt benötigt meine Lampe?

    Die zum Betrieb erforderliche elektrische Leistung (W) einer Lampe findet sich gut sichtbar auf der Produktverpackung. Weiterhin ist die Angabe auf der Oberseite des Lampenkolbens bzw. an dessen unterem Ende (nahe des Lampensockels) oder auf dem Lampensockel selbst aufgeprägt.

    Wie viel Stromhunger verkraftet meine Leuchte?

    Welche Lampe für eine Leuchte geeignet ist, verrät die Angabe der maximal zulässigen Stromabnahme auf der Leuchte. Zu finden ist diese Angabe entweder im Lampenschirm bzw. an der Lampenfassung oder auf der Unterseite des Standfußes der Leuchte. Steht hier beispielsweise „Max 40 W“ können also LED-Lampen, Energiesparlampen, Halogenlampen und Glühbirnen eingeschraubt/eingesteckt werden, die eine elektrische Leistung von bis zu 40 W benötigen.
    Hingegen sind Leuchten mit der inzwischen gebräuchlichen Angabe „Max 10 W“ für viele Lampen zu gering dimensioniert.

    Fazit: Augen auf beim Leuchtenkauf.


    Begriffserklärung

    Lampe:
    Mit Lampe ist das Leuchtmittel gemeint.
    Bspw. Glühbirne, Halogen-Brennstab, Leuchtstoffröhre, LED-Lampe.

    Leuchte:
    Leuchtmittel werden mittels einer Leuchte betrieben.

  • Erklärvideo: „Was Lichtverschmutzung für Insekten bedeutet“

    WDR / COSMO/ Abspielzeit: 2 min

    >> Licht wirkt wie ein Staubsauger im Ökosystem. <<

    Die Lichtverschmutzung wächst europaweit um 6 % pro Jahr. Dies hat einen dramatischen Einfluss auf unsere Insektenpopulation und somit auf das gesamte Ökosystem. Denn >> künstliches Licht wird Nacht für Nacht zu einem gigantischen Massengrab für Insekten. <<
    https://www.youtube.com/watch?v=FiyUEM9cyAc

  • Bitte an das BfS um Befürwortung höherer Qualitäts-Anforderungen an künstliche Lichtquellen

    Unter Bezugnahme auf einen persönlichen Fall von Kunstlicht-Unverträglichkeit, baten wir das Bundesamt für Strahlenschutz, qualitätsverbessernde Anforderungen an künstliche Lichtquellen aktiv zu befürworten. Im geschilderten Fall stand die gesundheitliche Beeinträchtigung durch Lichtflimmern im Fokus.
    Die Rückmeldung hierauf lautet wie folgt:

    >> Das Bundesamt für Strahlenschutz verfolgt kontinuierlich den aktuellen Stand der Forschung im Hinblick auf die ’Temporal Light Artefacts‘, zu denen auch Flicker bzw. Lichtflimmern zählen, und bringt aktiv Strahlenschutzaspekte in die fachlichen Diskussionen sowohl auf nationaler, wie auch auf internationaler Ebene ein. […] Sie sollen wissen, dass solche Fälle wie Ihrer uns in unserem Bemühen anspornen. <<

  • EU-Petition: Zur Prüfung sowie Kennzeichnung von LED-Lichtquellen

    Petition Nr. 1180/2019

    Auf Grundlage unserer Anfrage vom 17.08.2018, zur Prüfung sowie Kennzeichnung von LED-Lichtquellen hinsichtlich ihrer Seheignung und gesundheitlichen Verträglichkeit, ist nun ein Petitionsverfahren eröffnet worden.

    Die Petition wurde wie folgt zusammengefasst:

    >> Der Petent beabsichtigt mit seiner Petition, die Seheignung von LED-Lampen zu prüfen und zu kennzeichnen. Zur Begründung führt der Petent unter Schilderung seines persönlichen Falles an, bei einer Gruppe von Menschen verursache das stroboskopartige Flimmern einer LED-Lampe gesundheitliche Probleme. Durch die zunehmende Verwendung von LED-Lampen werde das Leben der Betroffenen im Alltag erheblich beeinträchtigt. Er fordert daher, diese LEDs nicht nur bezüglich ihrer Energieeffizienz, sondern auch ihrer Seheignung zu prüfen und [zu] kennzeichnen. <<

    https://www.europarl.europa.eu/petitions/en/petition/content/0808%252F2018/html/Petition-No%25C2%25A00808%252F2018-by-M.B.-%2528German%2529%252C-on-behalf-of-%2522Selbsthilfegruppe-Lichtgesundheit%25E2%2580%259D%252C-on-the-health-effects-of-LED-lighting

  • Ohne ROT im Licht geht es scheinbar nicht?!

    Das Regenerationshormon Melatonin ist eines der wirksamsten Antioxidantien des menschlichen Körpers. Es wirkt förderlich auf die Schlafqualität, die körperliche und geistige Leistungsfähigkeit, die emotionale Stabilität sowie auch auf verschiedene Heilungsprozesse.

    Bisher war Melatonin lediglich als Produkt der Zirbeldrüse bekannt, das durch Abwesenheit von Licht stimuliert wird. – Ein Dunkelhormon also. Jüngst entdeckten Forscher allerdings, dass die Bildung von Melatonin auch in den Mitochondrien vieler Körperzellen durch Photonen im Nahinfrarotbereich (NIR) bis 1200 Nanometer (nm) angeregt wird. Und zwar in Größenordnungen, wie es die Zirbeldrüse nicht vermag. Folglich ist Melatonin zugleich auch ein Lichthormon. [1]

    Natürliches Sonnenlicht bietet Photonen mit Wellenlängen zwischen 250 und 4000 nm. Dabei sind es mit einem Anteil von etwa 70 % hauptsächlich NIR-Photonen, die auf den Körper auftreffen. Auch Feuer, Mondlicht sowie Glühlampen senden überwiegend NIR-Photonen aus.
    Kein Nahinfrarot liefern hingegen Beleuchtungen und Bildschirmgeräte auf LED, OLED sowie Leuchtstoff-Basis. Diese künstlichen Kaltlichtquellen tragen somit auch nicht zur Bildung von Melatonin in den Körperzellen bei. Zusätzlich unterdrücken sie die Produktion von Melatonin in der Zirbeldrüse durch ihr kurzweiliges, energiereiches Licht mit erhöhten Violett-, Indigo- und Blau-Anteilen (High Energy Visible Light = HEVL).

    Nahinfrarot stimuliert die antioxidative Reaktion und trägt hierdurch zur Neutralisation überschüssiger Sauerstoffradikale (Reactive Oxygen Species = ROS) bei. Zudem unterstützt es den Körper bei der Beseitigung von Trümmern, die in Folge dieser Neutralisation entstehen.
    Es ist zu vermuten, dass ein Mangel an Melatonin zu einer Anhäufung von Trümmer-Ablagerungen in den Körperzellen und somit zu einer Vielzahl von Krankheiten führt. Derzeit werden jedoch Lampen und Bildschirmgeräte auf HEVL-Basis entwickelt und produziert, die im Stande sind, den oxidativen Stress in Haut, Netzhaut, Gehirn sowie in weiteren Körperzellen zu erhöhen. Zugleich sind nahinfrarotreiche Glühlampen immer seltener anzutreffen und auch das natürliche Tageslicht der Sonne trifft seltener auf unsere Körperzellen.

    Wenn wir uns nun vergegenwärtigen, dass wir Menschen während etwa 90 % des Tages innerhalb geschlossener Räume zubringen, scheint es angebracht, unseren Lichtkonsum zu hinterfragen. Denn Einerseits filtern Fenster die NIR-Photonen im Tageslicht aus. Andererseits werden Innenräume heutzutage beinahe ausschließlich mittels HEV-Licht aus Leuchtstofflampen, LED oder OLED beleuchtet, während HEVL-Bildschirmgeräte im schulischen, beruflichen und freizeitlichen Kontext zum Einsatz kommen.

    Um unseren Körpern eine ausreichende Bildung von Melatonin auch unter heutigen Bedingungen ermöglichen zu können, befürworten wir von der Selbsthilfe-Initiative LICHTGESUNDHEIT die Wiedereinführung von NIR-Photonen in unsere künstlichen Umgebungen. Denn Melatonin könnte der Schlüssel zu einer besseren Gesundheit sein.

    Quelle:
    [1] Zimmerman,  S.  and  Reiter,  R.  2019.  Melatonin  and  the  Optics  of  the  Human  Body. Melatonin  Research.  2,  1  (Feb.  2019),  138-160. DOI
    https://doi.org/https://doi.org/10.32794/mr11250016.


    PS: Wissenswertes und neu Entdecktes rund um Melatonin findet sich auf: http://melatonin-research.net/index.php/MR

  • TV-Beitrag: „Paten der Nacht“

    BR / Gut zu wissen/ Abspielzeit: 8 min

    >> Zu viel Licht in der Nacht ist schädlich für Insekten und Vögel. Auch für uns Menschen ist eine zu helle Nacht problematisch. Paten der Nacht setzen sich dafür ein die Lichtverschmutzung zu verringern. „Gut zu wissen“ begleitet Manuel Philipp bei seinem Einsatz. <<
    https://www.br.de/mediathek/video/paten-der-nacht-kampf-gegen-lichtverschmutzung-av:5e88a108312468001af04a86

    Besuchen Sie die Paten der Nacht im Internet, unter: https://www.paten-der-nacht.de/

  • TV-Beitrag: „Die Retterin der Nacht – Kampf gegen Lichtverschmutzung“

    HR / Alles Wissen/ Abspielzeit: 8 min

    >> Sterne sind in der Stadt kaum noch zu sehen. Immer mehr künstliche Beleuchtung durchdringt die Nacht. Menschen und Tiere leiden mittlerweile rund um den Globus darunter. Denn durch das künstliche Licht wird der natürliche Tag-Nacht-Rhythmus gestört. Langsam gibt es ein Umdenken – auch in Hessen: In Fulda kämpft Deutschlands erste „Nachtschutzbeauftragte“ Sabine Frank gegen die Lichtverschmutzung. Wie schützt man die Nacht vor zu viel Licht? <<
    https://www.hr-fernsehen.de/sendungen-a-z/alles-wissen/sendungen/die-retterin-der-nacht–kampf-gegen-lichtverschmutzung,video-116342~_story-sendung-82690.html

  • TV-Beitrag: Warum wir uns im Dunklen unsicher fühlen

    HR / Alles Wissen/ Abspielzeit: 5 min

    >> Nachts allein durch eine dunkle Straße laufen – viele haben da ein mulmiges Gefühl oder sogar eine ausgeprägte Angst vor Überfällen. Statistische Daten zur Kriminalität können dieses Phänomen nicht erklären. Aber warum fühlen wir uns dann so unsicher? Und: Was kann man dagegen tun? Wissenschaftler erforschen, welchen Einfluss Licht darauf hat, wie sicher wir uns fühlen. <<

    https://www.hr-fernsehen.de/sendungen-a-z/alles-wissen/sendungen/warum-wir-uns-im-dunklen-unsicher-fuehlen,video-116352~_story-sendung-82690.html

  • Gericht entscheidet gegen LED-Straßenlaternenprojekt

    Ein Umweltgericht entschied, dass das Ministerium für öffentliche Arbeiten des Landkreises Maui gegen staatliches Recht verstößt. Das Ministerium hatte die Umrüstung von Straßenlaternen auf LED-Beleuchtung nach Beginn der Installation von der Umweltprüfung ausgenommen.

    Die zweitgrößte hawaiianische Insel Maui beheimatet eine Vielzahl geschützter Arten. Laut den Klägern drohe das Straßenlaternenprojekt gefährdete Seevögel und Meeresschildkröten zu schädigen. Die Urteilsverkündung erfolgte ein Jahr nach Klageerhebung durch den Hawai’i Wildlife Fund und den Conservation Council for Hawai’i, vertreten durch Earthjustice.

    Das Anliegen der Kläger war es, die Umrüstung von ungefähr 4.800 Straßenlaternen zu blockieren. Grund hierfür ist, dass die neuen LED-Lichter kurzwelliges blau-weißes Licht emittieren, was nach Angaben der Kläger das Absturzrisiko für Seevögel sowie die Desorientierung von Meeresschildkröten erhöht. In einer Pressemitteilung der Umweltgruppen heißt es hierzu:
    „Seevögel, wie der vom Aussterben bedrohte hawaiianische Sturmvogel und der bedrohte Newell-Sturmtaucher werden helle, blau-weiße Lichter umkreisen, bis sie vor Erschöpfung zu Boden fallen oder in nahegelegene Gebäude stürzen.
    Diese Art der Beleuchtung verwirrt auch die vom Aussterben bedrohte Karettschildkröte und die bedrohte grüne Meeresschildkröte. Dieses Licht lenkt Jungtiere vom Erreichen des Ozeans und erwachsene Schildkröten von Nistplätzen ab.“.
    https://mauinow.com/2020/02/26/environmental-court-rules-against-county-for-maui-led-streetlight-project/