Anfrage an das BMBF zur Wahrnehmbarkeit von Lichtflimmern

Auf unsere Anfrage zur Wahrnehmbarkeit von Lichtflimmern und zu bekannten Unverträglichkeitsreaktionen hierauf, antwortete uns das Bundesministerium für Bildung und Forschung wie folgt:

>> […] mit Ihrer Anfrage zur Beeinträchtigung durch Flimmerlicht haben wir uns intensiv befasst. Sie schneiden damit ein Gebiet an, welches in der aktuellen Forschung zur LED Wahrnehmung gerade thematisiert wird. […] Dass der Mensch auf flimmerndes Licht evolutionär nicht eingestellt ist und darauf mit Stress und anderen physiologischen Symptomen reagiert, ist bekannt. […] Es gibt bereits Richtlinien, z.B. vom Bundesamt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) oder Empfehlungen von Expertenkommissionen zum maximalen Flimmern einer Lampe, diese sind aber nicht in allen Bereichen verbindlich und werden für besonders empfindliche Menschen unter Umständen noch nicht genügen. […] Zudem ist die Wahrnehmung nicht überall im Auge gleich. Lichtintensitäten werden anders wahrgenommen als zum Beispiel Bewegung. Im Zentrum der Netzhaut kann der Mensch sehr scharf sehen. Farbe wird nur mit spezialisierten Zellen der Netzhaut registriert. Für die Frage, ob eine Lichtquelle als kontinuierlich wahrgenommen wird oder flimmernd, ist die sogenannte Flimmerverschmelzungsfrequenz (FVF) entscheidend. Sie hängt von der Stärke der Reize, dem Adaptionszustand der Netzhaut sowie vom allgemeinen Aktivitätsniveau des Menschen ab. Außerdem ist sie abhängig von der Größe des belichteten Netzhautareals, der Leuchtdichte und der Wellenlänge des Lichts. Unter Berücksichtigung dieser Faktoren wird die Flimmerfrequenz des Menschen in der Regel mit bis zu 90 Hz angegeben. Wo die Grenze genau liegt, ist in der Wissenschaft umstritten. Im Allgemeinen geht man aber davon aus, dass Lichtintensitätswechsel (Flackern) oberhalb einer Frequenz von etwa 120 bis 180 Hz für den Menschen nicht mehr wahrnehmbar sind. Die Wahrnehmung ist allerdings auch noch von Mensch zu Mensch unterschiedlich. […] Wir hoffen, dass wir in Zukunft die Forschung in diesem Feld weiter vorantreiben und Ihnen damit auch weitergehende Lösungen anbieten können. <<